Nach den Schülern müssen nun auch die Studenten wieder früher aufstehen, denn das Wintersemester beginnt. Um beim (Wieder-)Einstieg an die Uni für ein wenig Ablenkung zu sorgen, haben wir Euch unsere Top 10 der College-Serien zusammengestellt.
Im Gegensatz zu Schulserien, bei denen es einige deutsche Produktionen gibt, findet man keine einheimischen Serien über das Uni-Leben. Außerdem ist es erstaunlich, wie wenige Serien über Studierende es überhaupt auf den Fernsehschirm geschafft haben.
Konzentriert haben wir uns auf Serien, die im Mikrokosmos Uni/ College spielen. Damit fielen zahlreiche Serien aus der Wertung raus, in denen die Protagonisten nur für einen Teil der Handlung studieren, wie beispielsweise Buffy the Vampire Slayer, Dawson's Creek oder Veronica Mars.
(c) Channel 4
Platz 10: Fresh Meat
Die Serie Fresh Meat folgt über drei Staffeln dem Leben einer Handvoll Studenten, die sich ein Haus in der Nähe der Universität teilen, weil sie zu spät waren, um ein Zimmer im Wohnheim zu bekommen. Da kann es nicht verwundern, dass die Bewohner sich lieber auf Partys statt im Hörsaal tummeln.
Die Serie ist das Schauspieldebüt des Comedians Jack Whitehall, der entgegen der üblichen Richtung nach der College-Serie in eine Schulsitcom weiterzog, Bad Education.
(c) Spike
Platz 9: Blue Mountain State
Wenn das Intro von Blue Mountain State mit dem Song „Hell Yeah“ der Band Rev Theory durch die Boxen scheppert, dann ist es Zeit für Partys, Sex und Football. Spike TVs Comedyserie um die Studenten des Blue Mountain College, welches eines der stärksten Footballteams der Vereinigten Staaten auf den Platz schickt, ist bekannt für seinen derben Humor, der speziell vor der Gürtellinie keinen Halt macht. Die alkoholgetränkten Eskapaden von Alex (Darin Brooks), Sammy (Chris Romano), Thad (Alan Ritchson) und Co. liefen in Deutschland zunächst bei MTV und sind mittlerweile komplett bei Netflix verfügbar.
Um einen möglichen BMS-Film zu realisieren, wurde eine Kickstarter-Kampagne ins Leben gerufen, die insgesamt knapp über 1,9 Millionen Dollar einnehmen konnte, sodass Regisseur Jay Chandrasekhar die nötigen Mittel für das Projekt bereits zur Verfügung stehen.
Der Trailer zur Serie:
(c) ABC
Platz 8: Coach
Die Sitcom „Coach“ brachte es auf neun Staffeln, die zwischen 1989 und 1997 auf ABC liefen. Hierzulande bekam die Serie den schmissigen Titel „Mit Herz und Scherz“ verpasst.
Im Mittelpunkt steht der Trainer des fiktiven College-Footballteams der Minnesota State University, Hayden Fox (Craig T. Nelson, Parenthood). Mit seinen Assistenten, dem ewigen Junggesellen Luther Van Dam (Jerry Van Dyke) und dem ewigen Studenten Michael "Dauber" Dybinski (Bill fa*gerbakke) trainiert er seine jugendlichen Spieler mit großer Leidenschaft. Nelson wurde für die Rolle als Coach 1992 mit dem Emmy ausgezeichnet. Die Serie konzentrierte sich weniger auf die Studenten, sondern mehr auf den Lehrkörper der Uni.
Im März 2015 bestellte NBC ein Sequel der Serie, das aber inzwischen wieder abgeblasen wurde.
(c) ABC
Platz 7: How To Get Away With Murder
Die fünf besten Jurastudenten der fiktiven Middleton University in Philadelphia pauken nicht nur langweilige Paragraphen, sondern werden von Professor Keating (Viola Davis) direkt in den abwechslungsreichen Alltag einer Strafverteidigerin hineingeworfen.
Wes (Alfred Enoch), Connor (Jack Falahee), Michaela (Aja Naomi King), Asher (Matt McGorry) und Laurel (Karla Souza) unterstützen ihre toughe Mentorin Annalise Keating beim Aufklären von Verbrechen und werden sogar selbst in einen Mordfall verwickelt.
Wann ihnen eigentlich Zeit zum Lernen bleibt, wird nicht so ganz klar, aber Praxiserfahrung übertrumpft ganz klar das Lernen fürs Examen - zumindest für die Zuschauer von How to Get Away with Murder.
Annalise Keating stellt ihren Studenten ein ungewöhnliches Thema für ihr Essay:
(c) NBC
Platz 6: A Different World
Als eine der langlebigsten College-Serien erwies sich das „The Cosby Show“-Spin-off „A Different World“ (1987-1993), das hierzulande als „College Fieber“ lief.
Im Serienauftakt beginnt Huxtable-Tochter Denise (Lisa Bonet) ihre Ausbildung am Hillman-College. Als ihre Zimmergenossin Maggie Lauten wurde ursprünglich Meg Ryan gecastet, die jedoch zugunsten einer Filmkarriere absprang und Platz für Marisa Tomei machte. Tomei und Bonet blieben der Serie zwar nur eine Staffel lang erhalten doch die Zuschauer fanden auch an den Geschichten der anderen Darsteller Gefallen. Die zickige Whitley Gilbert (Jasmine Guy), der leicht durchgeknallte Dwayne Wayne (Kadeem Hardison) und dessen Kumpel Ron Johnson (Darryl M. Bell) blieben „A Different World“ für alle sechs Staffeln erhalten.
Jada Pinkett-Smith spielte 1991-1993 übrigens als Lena James ihre erste größere Rolle in der Comedyerie.
Während in der ersten Staffel die Studentenschaft noch recht gemischt war, entwickelte sich das Hillman College ab Staffel zwei zu einer hauptsächlich afroamerikanischen Uni.
Im Gegensatz zur „Cosby Show“ und ungewöhnlich für eine Comedyserie, wurden in „A Different World“ auch gesellschaftskritische Themen des aktuellen Zeitgeschehens angesprochen, wie Rassismus, Vergewaltigung, häusliche Gewalt oder der Golfkrieg.
Zum Auffrischen alter Fernseherinnerungen hier die drei verschiedenen Intros im Verlauf der Serie, gesungen von Phoebe Snow(Staffel 1), Aretha Franklin (Staffel 2–5) und Boyz II Men( Staffel 6):
(c) ABC
Platz 5: Greek
Mehr College als in Greek geht eigentlich kaum noch. Die Serie erzählt in ihren vier Staffeln den Werdegang der beiden Geschwistern Casey (Spencer Grammar) und Rusty Cartwright (Jacob Zachar, Spitzname Spitter) an der Cyprus-Rhodes University. Er kommt gerade erst neu an die Uni und ist eigentlich ein totaler Nerd auf der Suche nach Anschluss und sie ist Mitglied der Schwesternschaft Zeta Beta Zeta mit Ambitionen auf den Vorsitz selbiger.
Von Verbindungspartys über Herzschmerz und Lernstress bis hin zu Machtstreitereien unter den Verbindungen werden in Greek viele Themen des amerikanischen Collegelebens präsentiert. Dabei hat die ABC Family-Serie immer eine angenehme Balance zwischen Drama und Humor gehalten, der besonders durch die Kappa Tau Gamma unter der Führung von Cappie (Scott Michael Foster) entstanden ist.
(c) Fox
Platz 4: Scream Queens
Der Campus ist ein Königreich und die unangefochtene Machthaberin ist die Dekanin. So hätte es zumindest Dean Munsch (Jamie Lee Curtis) in der Serie Scream Queens gerne. Doch der Serienkiller Red Devil bringt Unruhe an die Universität. Schlecht für die zahlreichen Figuren, von denen wohl nicht viele das Staffelfinale erreichen werden, gut für uns, denn der Unterhaltungswert ist dank einer exzentrischen Studentinnenverbindung hoch.
American Horror Story-Macher Ryan Murphy hat einen illustren Cast, darunter Emma Roberts, KeKe Palmer und Lea Michele, um sich versammelt.
(c) The WB
Platz 3: Felicity
Das Coming-of-Age-Drama Felicity stammt aus der Feder von J. J. Abrams undMatt Reeves und feierte 1998 auf The WB Premiere.
Impulsiv folgt die schüchterne Felicity Porter (Keri Russell, The Americans) im Serienpiloten ihrem High-School-Schwarm Ben (Scott Speedman, Last Resort) zum Studium nach New York - zum großen Schock ihrer wohlmeinenden Eltern, die eigentlich ein Medizinstudium in Stanford für sie geplant hatten.
Frisch an der Uni lernt Felicity Noel (Scott Foley, Scandal) kennen, der als Berater für die Neuzugänge arbeitet und es entwickelt sich eine Dreierbeziehung aus Felicity, Ben und Noel, die sich wie ein amerikanisches Studium über vier Jahre hinzieht.
Auf Felicitys Weg sich selbst zu finden spielten auch ihre neuen Freunde Elena (Tangi Miller), Julie (Amy Jo Johnson), Sean (Greg Grunberg) und ihre Mitbewohnerin Meghan (Amanda Foreman) eine wichtige Rolle. Der Großteil des Ensemblecasts blieb der Serie die gesamte Laufzeit über erhalten.
Hauptdarstellerin Keri Russell wurde 1999 für ihre Rolle mit einem Golden Globe ausgezeichnet.
Hier seht Ihr das wunderschöne Intro zur ersten Staffel:
(c) Fox
Platz 2: Undeclared
Nach der Retro-Dramedy Freaks and Geeks, die im Schulmilieu angesiedelt war, zog es Serienmacher Judd Apatow 2001 weiter Richtung College.
In der Comedyserie Undeclared (im deutschsprachigen Raum lief sie als „American Campus - Reif für die Uni?“) geht es um eine Gruppe Studienanfänger an der fiktiven University of Northeastern California. Apatow war bemüht, das ausschweifende Leben auf dem Campus möglichst realistisch abzubilden.
Im Mittelpunkt steht Nerd Steven (Jay Baruchel, „RoboCop“), der das College als Chance sieht, sich neu zu erfinden. Sein cooler Mitbewohner Lloyd wird von Charlie Hunnam (Sons of Anarchy) dargestellt. Ein paar Zimmer weiter wohnen Lizzie (Carla Gallo, Bones) und Rachel (Monica Keena). Seth Rogen, der auch schon Hauptdarsteller in Freaks and Geeks war, spielt das bierliebende Superhirn der Gang, Ron. Marshall (Timm Sharp, Blunt Talk) ist heimlich in Rachel verknallt. Außerdem mischt sich Stevens frischgeschiedener Vater Hal (Loudon Wainwright III) gern mal ungebeten unter die Kommilitonen.
Die Serie hielt sich leider nur für eine Staffel auf FOX.
Das Intro „Solid“ wird von The Dandy Warhols gesungen:
(c) NBC
Platz 1: Community
Die Comedyserie Community hat es auf wundersame Weise und durch die Unterstützung der Produktionsfirma Sony Pictures TV tatsächlich auf sechs Staffeln gebracht, wobei Fans weiterhin einen movie verlangen, damit der Ausspruch „Six Seasons and a Movie“ zur Realität werden kann.
Was als normale Campus-Comedy begann, kristallisierte sich zur Mitte der ersten Staffel als abgefahrene und innovative Meta-Sitcom heraus. Die Lerngruppe vom Greendale Community College rund um Jeff (Joel McHale), Annie (Alison Brie), Abed (Danny Pudi) und Co. war zwar de facto am College eingeschrieben, aber verplapperte und überanalysierte sich doch viel lieber bei ihren Lernsessions im study room, die beispielsweise in Paintball-Duelle, Abstecher ins Dreamatorium, die darkest timeline oder der Suche nach einem Stift gegipfelt sind. Auch Episoden rund um Deckenforts, Vergangenheitsbewältigung in Stop-Motion-Form, Videospielen und Zeichentrick, Rollenspiele, Modell-UN und viele andere sind bei Community ganz normal.
Am besten schreibt man sich selbst einmal als Zuschauer ein, um die volle Bandbreite von Community zu entdecken.
Wie motiviert man ins neue Semester starten kann, zeigen Euch die Greendale-Studenten hier:
